Metta-Sutta, Synopse deutscher ("klassischer" und moderner) Übersetzungen, sowie einer englischen Übersetzung( Thich Nhat Hanh)

Pali und eine ausführliche Kommentierung durch Nyanaponika Thera

Aus Palikanon: Kuddhaka-Patho IX = Sutta-Nipata 143-152

 

(Anmerkung: Feb. 2020 Quellenverweisapparat zerstört, muß regeneriert werden. Der interessierte Leser mag solange markante Textstellen verwenden und danach googeln)

Zusammenstellung Gottfried Helms, Erste version 2009

 

Karl Seidenstücker – 1910 (1)

Karl Eugen Neumann (2)

Georg Grimm (3)

Fritz Schäfer

- 1977 (4)

Hans Gruber (5)

Hans Wolfgang Schumann
(6)

Christoph Bank (7)

Sharon Salzberg(8)

(Suttanipata 143-152 - Pali) (9)

Nyanaponika Mahathera

- 1949

Die Liebe

Liebe

Metta-Sutta
(Auszug)

 

Metta-Sutta

Die Rede von der Allgüte

Metta-Sutta

 

Das Metta-Sutta –
Das Sutta von der Güte

 

Metta-Sutta

Über Liebende Güte
 (Metta Sutta)

Metta Sutta

Mettasuttanta

 

Metta-Sutta

Die Lehrrede von der Güte

 

 

 

 

 

 

 

Buddha hat in seiner Zeit

gelehrt wie man das Glück erreicht

und Frieden schaffen kann.

Argwohn, Feindschaft, Neid und Ärger

sind nicht verschwunden aus der Welt:

die Lehre ist noch immer aktuell.

Nur zu wünschen hilft uns nicht,

wenn man nichts Rechtes tut.

Wer seine Kraft für falsche Zwecke op­fert,

kann nicht erwarten, daß sich eine Lö­sung zeigt.

Doch wer der Buddhalehre folgt, dem können Wünsche sich erfüllen, die man nie gedacht:

Man muß nur wissen wie man’s macht…

 

 

 

 

1. Dies ist es, was ein Mensch, der mit Geschick sein Bestes sucht, tun soll, nachdem er die stille Stätte völlig erkannt hat: Er sei befähigt, aufrichtig, gewissenhaft, willfährig, sanft und ohne Stolz;

Kunden muß man aus zu echtem Wohle

Was man als den Frie­denspfad erkennen kann:

Mächtig schreiten grade hin, im Herzen mild,

Unverstörbar sanft im Bu­sen, ohne Stolz.

 

Wer zum Heil will taugen, der muß wirken,

was als Stufenweg zum Frieden ward gezeigt:

Kampfesfähig, offen und ge­rade,

ansprechbar und sanft und ohne Stolz,

 

Dies sollte tun,

wer um das Heilsame weiß,

wer den Pfad des Friedens kennt:

Aufrecht sei, ganz offen, doch zu­gleich nachsichtig in deiner Rede.

 

1. So soll der handeln, der das Heil erstrebt,

nachdem die Stille Stätte er erkannt:

Er sei energisch, aufrecht, unbeirrt,

(doch) sanft und ansprechbar, hat Stolz verbannt.

 

Wer das Gute wirklich tun will und den Weg zum Frieden sucht,

Muß fähig sein, zu tun, was nötig ist;

Er muß ehrlich sein und geradezu und selbstverantwortlich,

 

Dies soll tun,
wer das Gute tun und
Frieden erlangen möchte:
Er sei aufrichtig und bescheiden,
er spreche klar und liebevoll.

 

Karaniyamatthakusalena, yanta san­tam padam abhisamecca;

 

Sakko uju ca suhuju ca, suvaco cassa mudu anatimani.

 

Dies soll erwirken, wer des Heiles kundig

Und wer die Friedens-Stätte zu verstehen wünscht:

Stark soll er sein und aufrecht, aufrecht voll und ganz.

Zugänglich sei er, sanft und ohne Hochmut.

2. Zufrieden, nicht lästig fallend, ohne Sorge, mit wenig Bedürfnissen, die Sinne beherrscht, beson­nen, sittsam und nicht gierig in den Familien.

Heiter leben, wohlzufrie­den leicht,

Ungeschäftig um zu scheiden ledig ab:

Lauter so die Sinne hal­ten, hellgemut,

Keinem lästig still von Haus zu Hause stehn.

 

still zufrieden, zu versorgen leicht,

ungeschäftig, in der Le­bensweise schlicht,

wohlgestillt die Sinne, klar bezähmt,

unaufdringlich bei den Menschen, gierig nicht;

Meide allen Eigendünkel, handle aus natürlicher Bescheidenheit.

Äußerlich weniger bedeutet in­nerlich mehr.

Lasse dich nicht von Pflichten überladen,

bewahre dir Einfachheit.

2. Genügsam (sei er), unschwer zu erhalten2),

bescheiden, nicht betriebsam, (ferner) klug,

er zügelt seine Sinne; bei Familien

ist er nicht anspruchsvoll, hat leicht genug.

Er braucht Bescheidenheit und Freundlichkeit dazu.

Anspruchslos, so soll er sein, zu­frieden immerzu –

Einfachheit, das ist sein Lebensweg;

Verpflichtungen beschränkt er und Gewohnheit macht er rar,

so ist er unbeschwert und seine Sinne ruhig;

Bescheiden und nicht eitel,
ohne Habsucht und zufrieden.
Von Pflichten unbelastet und ge­nügsam.
Friedlich und ruhig, und weise und heilsam,
im Wesen nicht stolz und for­dernd.

Santussako ca subharo ca, appakicco ca sallahukavutti;

 

Santindriyo ca nipako ca, appagab­bho kulesvananugiddho.

 

Genügsam sei er und sei leicht befriedigt,

Nicht viel geschäftig und bedürfnislos.

Die Sinne still, und klar sei der Verstand,

Nicht dreist, nicht gierig, geht er unter Men­schen.

 

3. Er begehe nichts Nied­riges, um dessentwillen ihn andere, die klug sind, tadeln könnten.

 

Auch geringe Regel über­treten nicht,

Wo da Kenner Rüge sprä­chen andern aus;

 

 

auch im Kleinsten mag er so nicht wandeln,

daß Vertändige ihn darum tadelten. –

 

Friedvoll, weise und geschickt im Umgang,

ohne überhebliches oder for­derndes Wesen,

tue nicht das Geringste, was deine

innere Weisheit missbilligen würde.

3. Nicht gilt sein Trachten einem mindren Ziele,

das ihm von Weisen trüge Tadel ein:

 

er hängt nicht an Geselligkeit, er bildet sich nichts ein,

und was von Klugen Tadel erntet, läßt er sein.

 

Er tue nicht das geringste,
das dem Weisen missfiele.

Na ca khuddamacare kiñci, yena viññu pare upavadeyyum;

 

Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,

Wofür ihn andere, Verständige tadeln möch­ten.

 

 

 

 

 

Aber Folgendes wolle aus ganzem Herzen:

 

 

 

 

 

4. Glücklich und sicher mögen alle Wesen sein; mögen sie glückselig Sein!

 

Glücklich soll ein jeder, si­cher sein,

Allen Wesen wünsch’ ich Heil nach ihrer Art.

Mögen alle Wesen voll des Glück und sicher sein!

Alle mögen sie glückselig sein!

 

Wohl sei allen Wesen und Geborgenheit;

Mögen alle Wesen in sich glücklich sein!

 

Mögen in Freude und in Sicher­heit alle lebenden Wesen Wohl erfahren:

 

Den Wesen allen werde Glück und Frieden,

sie alle mögen (vollauf) glücklich sein!

Von ganzem Herzen wünscht er dann nur Glück und Sicherheit

für alles, was da lebt in dieser Welt.

 

Er wünscht: Möge es allen Wesen wohl ergehen.
Mögen ihre Herzen von Freude erfüllt sein.
Mögen sie alle in Sicherheit und Frieden leben.

Sukhino va khemino hontu, sabba­satta bhavantu sukhitatta.

 

Sie mögen glücklich und voll Frieden sein,

Die Wesen alle! Glück erfüll’ ihr Herz!

 

5. Was es auch an leben­den Wesen gibt: die sich bewegenden oder die stillstehenden, sie alle, die langen oder die gro­ßen, die mittleren, die kurzen, die zarten und starken,

 

Was uns irgend an leben­dig blickt,

Ob nun zart, ob grob gera­ten, was es sei,

Groß gegründet ob es mächtig um sich greift,

Oder Mitte hält, auch winzig klein besteht:

Was nur immer es an Le­bewesen gibt,

Ob sie bewegen sich, ob festgebannt an ihrem Platze,

Ob lang sie sind, ob kurz, ob groß, ob klein,

Ob mittel oder schmächtig oder dick,

Alles, was da atmet, was da lebt,

ob Bewegte oder Unbewegte – ausnahmslos,

gleich ob lang, ob von ge­walt’gem Wuchs,

mittel, klein, zart-winzig oder stark gebaut,

Alle Geschöpfe, schwach oder stark, ohne Ausnahme;

seien sie groß und mächtig, klein und kraftlos,

 

4. Was immer existiert an Lebewesen –

ob sie umherziehn mögen oder standfest,

(flach) ausgestreckt sind oder hoch­gestaltig,

klein oder mittel, schwächlich oder handfest,

Was immer es für Wesen gibt, kei­nes schließt er aus,

die Starken und die Schwachen sind ihm gleich:

Ob lang und groß, ob mittelfein,

oder kurz und klein;

Welche Wesen es auch sein mö­gen,
ob sie schwach sind oder stark, ohne Ausnahme,
ob mittelgroß, lang oder kurz, groß oder klein,

Ye keci panabhutatthi, tasa va tha­vara vanavasesa;

Digha va ye va mahanta, majjhima rassaka anukathula.

 

 

Was es an Lebewesen hier auch gibt,

Die schwachen und die starken, restlos alle;

Mit langgestrecktem Wuchs und groß an Körper,

Die mittelgroß und klein, die zart sind oder grob.

 

 

 

 

 

 

 

Mögen alle Wesen glücklich sein!

 

 

 

6. Die gesehen werden oder die nicht sichtbar sind, die in der Ferne wei­len oder nicht gar fern, die geboren sind oder die einer Geburt zustreben:

Sichtbar was geworden, was unsichtbar bleibt,

In der Ferne was auch wandelt, nahebei,

Leben wo da atmet oder atmen will:

Ob unsichtbar sie weilen oder sichtbar auch,

In der Nähe oder in der weiten Ferne,

Ob sie bereits im Leben ste­hen oder es ersehnen:

die da sichtbar oder un­sichtbar,

in der Ferne weilen oder nahe sind,

die Gebor’nen und die Kei­menden –

sichtbar oder unsichtbar, nah oder fern,

bereits geboren oder erst noch ge­boren:

5. vor Augen oder im Verborgnen,

(hier) in der Nähe oder fern daheim,

geboren oder erst noch im Entstehen –:

Sichtbar oder unsichtbar,

in der Ferne oder nah:

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Geborene und solche, die

noch nicht geboren sind:

 

ob sie sichtbar sind oder unsicht­bar,
nah oder fern,
geboren oder noch nicht geboren –

Dittha va ye va adittha, ye va dure va­santi avidure;

Bhuta va sambhavesi va,

Die sichtbar sind und auch die unsichtbaren,

Die ferne weilen und die nahe sind,

Entstandene und die zum Dasein drängen, -

 

alle Wesen mögen glück­selig sein!

Allen Wesen wünsch’ ich Heil nach ihrer Art.

Glückselig sollen alle We­sen sein!

mögen alle Wesen in sich glücklich sein!

möge allen zutiefst wohl sein!

Die Wesen alle mögen glücklich sein.

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Möge es allen Wesen wohl erge­hen!

         sabbasatta bhavantu sukhitatta.

Die Wesen alle: Glück erfüll’ ihr Herz!

 

7. Niemand betrüge ir­gendwo einen andern noch verachte er jeman­den; man wünsche sich nicht gegenseitig aus Zorn oder ärgerlichen Gedan­ken irgendwelches Un­glück.

Keiner soll den andern hintergehn,

Soll um nichts ihn je ver­achten hier:

Ohne Feindschaft, ohne Haßgefühl,

Übel wünschen wird man nicht dem Nächsten an.

 

Achtet keinen anderen ge­ring

Und erhebt euch über kei­nen, gleich weshalb;

Aus Verdrossenheit und Widerwillen

wünsche keiner etwas, das den andern schmerzt.

 

Kein Lebewesen täusche ein an­deres, keines schmähe ein ande­res, und keines wünsche aus Är­ger oder übler Gesinnung einem anderen Schaden.

 

6. Er sollte niemals einen Andern schmähn

und niemanden, wo immer auch, verachten;

aus Ärger und aus Feindlichkeit soll man

sich gegenseitig nicht nach Unheil trachten.

Man soll nie die Andern täuschen und auf niemand anderen

verächtlich runterschauen, wer’s auch sei;

wer ärgerlich und haßerfüllt den Andern Kummer wünscht,

ist weit entfernt von seinem eignen Glück.

 

Kein Wesen soll ein anderes hin­tergehen;
kein Wesen verachte ein anderes, wofür auch immer.
Kein Wesen wünsche einem an­deren
aus Ärger oder feindlicher Ge­sinnung
je Kummer oder Leid!

Na paro param nikubbetha, natimañ­ñetha katthaci na kañci;

Byarosana patighasañña, naññama­ññassa dukkhamiccheyya.

 

Keiner soll den anderen hintergehen;

Weshalb auch immer, keinen möge man ver­achten!

Aus Ärger und aus feindlicher Gesinnung

Soll Übles man einander nimmer wünschen!

 

8. Wie eine Mutter wäh­rend ihres ganzen Lebens ihren eigenen Sohn, ihren einzigen Sohn, beschützt, so möge man gegen alle Wesen ein unbegrenztes Gemüt erwecken.

Wie die Mutter ihres Lei­bes eigne Frucht,

Mit dem Leben schützen mag ihr einzig Kind:

Also mag man alles was geworden ist

Unbegrenzbar einbegrei­fen in der Brust.

Wie eine Mutter schützt das einzige Kind mit ihrem Leben,

Erzeuge grenzenlose Güte man zu allen Wesen!

 

Wie die Mutter ihren eig’nen Sohn

lebenslang nur immer als ihr Kind umhegt,

ebenso bei allem, was da lebt,

öffne sich der Geist entfal­tend, messe nicht.

 

Wie eine Mutter auch unter Ein­satz ihres Lebens ihr einziges Kind behütet, so sollte man mit einem unbegrenzten Herzen alles hegen, was am Leben ist.

 

7. Gleich einer Mutter, die den eig­nen Sohn

den einzigen, beschützt mit ihrem Leben,

solle gegenüber allen Wesen er

den Geist von Schranken frei zu ma­chen streben.

 

So wie eine Mutter für ihr einziges Kind

ihr Leben ohne Zögern geben will:

voller Güte, wohlgesonnen gegen alle Welt,

entfalte man ein grenzenloses Herz.

 

Wie eine Mutter ihr Kind, ihr einziges Kind schützt,
so sollen auch wir mit grenzenlo­sem Herzen
alle Lebewesen lieben;

Mata yatha niyam puttamayusa eka­puttamanurakkhe;

Evampi sabbabhutesu, manasam bhavaye aparimanam.

 

Wie eine Mutter ihren eigenen Sohn,

Ihr einzig Kind mit ihrem Leben schützt,

So möge man zu allen Lebewesen

Entfalten ohne Schranken seinen Geist!

9. Und man erwecke ge­gen die ganze Welt ein unbegrenztes liebevolles Gemüt, unbeengt, ohne Hass, ohne Feindseligkeit, nach oben, unten und nach allen Seiten.

 

Liebe soll durchleuchten so die ganze Welt,

Unbegrenzbar einbegrei­fen in der Brust:

Oben, unten, mitten quer hindurch

Unermeßlich strahlen, ohne Grimm und Groll.

 

Denn die Liebe zu der gan­zen Welt

kann der Geist entfalten, der von Maß frei ist –

aufwärts, abwärts, in die Breite hin –

frei von Enge, Gegnerschaft und Widerstreit.

 

In Güte umschließe diese ganze Welt:

Oben im Himmel,

unten in der Erde, in jeder Rich­tung –

unbegrenzt, frei von Hass oder nachträglichen Gefühlen.

 

8. Zur ganzen Welt soll Güte er ent­falten,

und seinen Geist von Schranken (ganz) befrein,

nach oben, unten und in flacher Richtung,

nicht eingeengt, von Haß und Feind­schaft rein.

 

Voller Güte, wohlgesinnt, mit gren­zenlosem Herz

soll man umfangen, was da lebt in dieser Welt;

nach oben und nach unten, in der Mitte ringsumher,

ungestört durch Ärger oder Neid.

 

unsere Güte soll das ganze Uni­versum durchdringen:
sich nach oben zu den Himmeln erstrecken
und nach unten in die Tiefen,
nach außen, unbehindert überall hin,
von Hass und Feinseligkeit be­freit.

Mettañca sabbalokasmi, manasam bhavaye aparimanam;

Uddham adho ca tiriyañca, asamba­dham averamasapattam.

 

 

Voll Güte zu der ganzen Welt

Entfalte ohne Schranken man den Geist:

Nach oben hin, nach unten, quer inmitten,

Von Herzens-Enge, Hass und Feindschaft frei!

10. Stehend, gehend, sit­zend oder liegend, inso­fern man frei von Schläf­rigkeit ist, pflege man eif­rig dieses Gedenken: dies nennt man hienieden ein Weilen in Gott.

Ob man stehn, ob gehen, und ob man sitzen mag,

Niederliegen, treibt man nur die Trägheit aus:

Innig mag den Geist man gründen so,

Heilig, darf man hier es heißen, heimgekehrt.

 

Darauf – ob im Stehen, Ge­hen, Sitzen,

Liegen, wann man immer sich nicht treiben lässt –

darauf gründe man die Achtsamkeit.

Brahmisch weilen nennt man das in dieser Welt,

Ob im Stehen oder Gehen, im Sit­zen oder Liegen,

frei von Schläfrigkeit,

nähre in Dir diese geistige Samm­lung.

Dies, so weiß man tief im Innern, bedeutet wahrhaft erhabenes Verweilen.

9. Ob stehend, gehend, sitzend oder liegend:

Wie immer er der Schlaffheit nicht verfällt,

soll diese Geisteshaltung3) er er­zeugen:

Dies nennt man „Brahma-Weilung“ in der Welt.

Von morgens früh bis abends spät, bei allem, was man tut,

da achte man auf dieses Mitgefühl!

Wer Achtsamkeit auf diese Weise ständig pflegt und übt,

hat hier und jetzt ein göttliches Gemüt.

Ob wir stehen oder gehen, sitzen oder liegen,
von Schläfrigkeit frei,
stets sollen wir in dieser Acht­samkeit sein.
Dies nennen wir das erhabene Verweilen.

Tittham caram nisinno va, sayano ya­vatassa vitamiddho;

Etam satim adhittheyya, brahmame­tam viharamidhamahu.

 

 

Ob stehend, sitzend, gehend oder liegend,

Wie immer man von Schlaffheit frei,

Auf diese Achtsamkeit soll man sich gründen.

Als göttlich Weilen gilt dies schon hienieden.

11. Und wenn jemand, ohne falschen Ansichten zu huldigen, tugendhaft und mit tiefer Einsicht ausgestattet, das Verlan­gen nach sinnlicher Lust überwindet: der, wahr­lich, geht nicht wieder in den Mutterleib ein.

 

Keine Ansicht irgend mehr empfangen,

Tüchtig taugen weil der Blick ward abgeklärt:

Wünschen ohne Gier ent­zogen fern

Geht gewiß nie wieder in den Schoß man ein.

 

Doch wer daraus keine An­sicht macht,

im Begegnen rein, sich kla­ren Blick bewahrt,

bei den Sinnen frei von Ha­benwollen,

der muß nie in einen Mut­terschoß mehr eingehn.

Ohne sich in fixen Ansichten zu verlieren,

mit geläutertem Herzen oder Klarsicht und frei von zerrendem Verlangen,

versiegt allmählich der geistige Daseinskreislauf,

das Leiden.

10. Indem er keiner falschen Ansicht huldigt

die Silas pflegt, und wenn Erkennt­nis sein,

hat er die Gier nach Lüsten über­wunden:

Er geht in keinen Mutterschoß mehr ein.

 

Falscher Glaube, Illusionen, binden ihn nicht mehr,

darauf gründet seine Sittlichkeit;

frei von Furcht und Hoffnung sieht er unerschütterlich

den Wirklichkeiten ins Gesicht.

Vom Klammern am Genuß der Sinne wird er völlig frei,

er wünscht sich weder Leben noch den Tod;

ein solcher Mensch, der hat getan, was es zu tun gibt:

er kehrt nicht mehr zu dieser Welt zurück.

 

Wenn er keinen festen Ansichten anhängt,
wird der Tugendhafte, dem Er­kenntnis eigen,
von Gier und sinnlichem Verlan­gen befreit,
nicht mehr in diese Welt geboren.

Ditthiñca anupaggamma, silava das­sanena sampanno;

Kamesu vinaya gedham, na hi jatug­gabbhaseyya punaretiti.

 

 

In falscher Ansicht nicht befangen,

Ein Tugendhafter, dem Erkenntnis eignet,

Die Gier nach Lüsten hat er überwunden

Und geht nicht ein mehr in den Mutterschoß.

 

 

Die Kraft der Güte sei unser Halt, heute und immerdar.

 

 

 

 

Weil die Worte dieser Weisung

nur die Wahrheit wiedergeben:

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Ob lang und groß, ob mittelfein,

oder kurz und klein:

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Sichtbar oder unsichtbar,

in der Ferne oder nah:

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Mögen alle Wesen glücklich sein!

 

 

 

 

 


 

Vimalo (11)

Wolfgang Bohn (12)

Thich Nhat Hanh (13)

Nyanaponika Mahathera

- 1949 (10)

Kommentare Nyanaponika Thera (10)

Metta-Sutta

Lehrrede über die Liebende Güte

Das Metta Sutta
(Auszug)

Discourse on Love

Metta-Sutta

Die Lehrrede von der Güte

 

 

 

 

143

 

Wem klargeworden, dass der Frieden des Geistes das Ziel sei­nes Lebens ist, der bemühe sich um folgende Gesinnung:

Er sei stark, aufrecht und gewis­senhaft, freundlich, sanft und ohne Stolz

 

 

He or she who wants to attain peace should practice being upright, humble, and capable of using loving speech.

Dies soll erwirken, wer des Heiles kundig
Und wer die Friedens-Stätte zu verstehen wünscht*:
Stark** soll er sein und aufrecht, aufrecht voll und ganz***.
Zugänglich**** sei er, sanft und ohne Hochmut.

Karaniyamatthakusalena, yanta santam padam ab­hisamecca;

Sakko uju ca suhuju ca, suvaco cassa mudu anati­mani.

 

* Und wer die Friedensstätte zu verstehen wünscht (yan tam santam padam abhisamecca). Die Wiedergabe folgte einer der im K gegebenen Erklä­rungen: Tam santam nibbána-padam pativedhavasena abhisamecca viharitukámena yam karaníyam, "Was zu erwirken ist durch einen, der im Sinne völliger Durchdringung jene friedvolle Nibbána-Stätte zu verstehen wünscht, (in diesem Zustand) zu verweilen wünscht."

Eine andere Erklärung fügt hinzu lokiya-paññáya (abhisamecca), "mit weltlicher Weisheit verstehend", d.h. mit dem Verständnis eines, der noch nicht den Hohen Pfad erreicht hat. Das Wort abhisamecca bedarf hier solcher Ergänzung, da es, ebenso wie das entsprechende Substantiv abhisa­maya, im Kanon meist jenes tiefe und anschauliche Verständnis der Vier Wahrheiten bezeichnet, das unmittelbar vom Pfad-Eintritt gefolgt ist. In unserer Sutte aber wird jene Lebensführung behandelt, welche die Voraussetzung für die Erreichung jenes hohen Zieles ist. Das Partizip der Vergan­genheit abhisamecca (verstanden habend) wäre daher mißverständlich; wir haben es deshalb im Sinne des K durch das Wort 'wünscht' ergänzt.

** Stark (sakko, kraftvoll, fähig). K: "Im Besitz der zweiten und vierten Kampfes-Eigenschaft (padhániyanga), unbekümmert um Leib und Leben, ist man fähig, die völlige Durchdringung der Wahrheiten (sacca-pativedha; s. o.) zu erreichen.'' Die zwei erwähnten Kampfes-Eigenschaften sind: körperliche Gesundheit und angespannte Willenskraft. Siehe M.85, M.90.

***. . . und aufrecht, aufrecht voll und ganz (uju ca sújú ca). Dies bezieht sich lt. K auf die dritte der Kampfes-Eigenschaften: die Ehrlichkeit. Es ist dies, sagt K, die Geradheit und Aufrichtigkeit in Tat, Wort und Gedanke, hierzu gehöre auch, daß man Tugenden und Errungenschaften, die man nicht besitzt, sich auch nicht zuschreibt und daß man Vorteile nicht annimmt, die einem daraus entstehen, daß man von anderen überschätzt wird.

**** Zugänglich (suvaco, wtl.: einer, mit dem leicht zu sprechen ist). - K: "Es wird da einer ermahnt: 'Dies sollst du nicht tun!' und er antwortet: 'Was verstehst du davon? Was weißt du davon?' Oder: 'Was hast du denn mit mir zu schaffen, daß du so sprichst? Bist du denn mein Ordensberater, mein Lehrer, mein Freund oder Vertrauter?' Oder auch er schweigt in verletzender Weise dazu; oder trotz äußerlicher Zustimmung handelt er nicht entsprechend. Ein solcher ist weit entfernt von der Erreichung höherer geistiger Ergebnisse. Ein anderer aber antwortet auf eine Ermahnung: 'Recht hast du, o Herr! Gut hast du gesprochen! Wahrlich, es ist schwer, seine Fehler selber zu erkennen. Wenn du wieder solches sehen solltest, sage es mir, von Mitleid bewogen!' Wer so spricht und auch danach lebt, der ist nicht weit entfernt von der Erreichung höherer geistiger Ergeb­nisse. Wer in dieser Weise dem Wort eines anderen zustimmt und danach handelt, der wird suvaco (zugänglich) genannt."

 

 

 

 

144

 

. Genügsam sei er, leicht befrie­digt, nicht viel geschäftig und be­dürfnislos.

 

Die Sinne still, klar der Verstand, nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.

 

He or she will know how to live simply and happily, with senses calmed, without being covetous and carried away by the emotions of the majority.

Genügsam sei er und sei leicht befriedigt,
Nicht viel geschäftig und bedürfnislos.
Die Sinne still, und klar sei der Verstand,
Nicht dreist, nicht gierig, geht er unter Menschen*.

Santussako ca subharo ca, appakicco ca sallahuka­vutti;
Santindriyo ca nipako ca, appagabbho kulesvananu­giddho.

* (nicht gierig,) geht er unter Menschen(kulesu), wtl.: 'bei den Familien', welche der Mönch beim Almosengang, zu einem Spendenmahl oder anderen Gelegenheiten aufsucht. Da aber der Geltungsbereich unseres Textes sich nicht nur auf den Mönch beschränkt, wurde die obige Wiedergabe gewählt.

 

 

 

 

145

 

Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen, wofür ihn Ver­ständige tadeln könnten.

 

 

 

Let him or her not do anything that will be disapproved of by the wise ones.

Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
Wofür ihn andere, Verständige, tadeln möchten.

 

Bis einschließlich der ersten zwei Zeilen dieses Verses geht, lt. K, die Vorbereitung für die Übung des Meditationsobjektes der Güte, dessen eigentli­che Darlegung nun mit den letzten beiden Verszeilen beginnt.

 

 

 

“(And this is what he or she contemplates:)

 

 

Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden!

 

Glück soll die ganze Welt umfassen.

Ich grüße alles, was da lebt,

ich möchte Segen regnen lassen

und Heil, wie jedes es erstrebt.

 

May everyone be happy and safe, and may all hearts be filled with joy.

Sie mögen glücklich und voll Frieden sein,
Die Wesen alle! Glück erfüll' ihr Herz!

 

 

 

 

146

 

Was es auch an lebenden Wesen gibt: ob stark oder schwach, ob groß oder klein,

Ob groß ein Wesen oder klein,

Ob zart, ob machtbegabt, ob schwach,

Es mag ein jedes glücklich sein.

May all beings live in security and in peace

— beings who are frail or strong, tall or short, big or small,

Was es an Lebewesen hier auch gibt,
Die schwachen und die starken*, restlos alle;
Mit langgestrecktem Wuchs und groß an Körper,
Die mittelgroß und klein, die zart sind oder grob.

* Die schwachen und die starken (tasá vá thavará va); wtl.: die furchtsamen und die gefestigten. K: "Der erste Begriff bezeichnet die von Begehren und Furcht erfüllten Wesen, der zweite die davon freien Heiligen." Die Wurzel tas hat die Bedeutung 1) dürsten, begehren, 2) zittern, fürchten, wor­auf die obige Erklärung des K anspielt. - Siehe auch v. 394

 

 

 

 

147

 

ob sichtbar oder unsichtbar, fern oder nah, ob geworden oder werdend - mögen sie alle glück­lich sein!

 

In Luft und Land und tief im Bach,

Ob wir es seh’n, ob’s uns entgeht,

In fernem Land, vor unserem Fuß,

Ob’s lebt, ob’s an der Pforte steht,

 

Heil sendet ihm der Heiligen Gruß.

invisible or visible, near or faraway, al­ready born,or yet to be born.

 

 

 

May all of them dwell in perfect tranquility.

Die sichtbar sind und auch die unsichtbaren,
Die ferne weilen und die nahe sind,
Entstandene und die zum Dasein drängen*, -

 

Die Wesen alle: Glück erfüll' ihr Herz!

* Entstandene und die zum Dasein drängen (bhutá vá sambhavesí vá). K: "Der erste Begriff ist eine Bezeichnung der trieberlösten Heiligen, die in diesem Dasein entstanden sind, aber nicht wieder entstehen werden; der zweite Begriff bezeichnet die Jünger der ersten drei Heiligkeitsstufen und alle unerlösten Weltlinge, die die Daseinsfessel noch nicht aufgegeben haben und noch nach künftiger Entstehung suchen. Oder: 'zum Dasein drän­gend' sind die Lebewesen vor Durchbrechen der Eischale oder vor dem Austritt aus dem Mutterleib; 'entstandenen: wenn sie das Ei oder den Mut­terleib verlassen haben. Wesen, die aus der Feuchtigkeit oder spontan entstanden sind, gelten als 'zum Dasein drängend', solange sie in der ersten bei ihrem Entstehen eingenommenen Körperhaltung verharren; bei deren Veränderung gelten sie als 'entstandene'."

 

 

 

 

148

 

Niemand betrüge oder verachte einen anderen. Aus Ärger oder Übelwollen wünsche man keinem irgendwelches Unglück.

 

 

Let no one do harm to anyone.  Let no one put the life of anyone in danger.  Let no one, out of anger or ill will, wish anyone any harm.

Keiner soll den anderen hintergehen;
Weshalb auch immer, keinen möge man verachten
Aus Ärger und aus feindlicher Gesinnung*
Soll Übles man einander nimmer wünschen!

 

* Aus Ärger und aus feindlicher Gesinnung (byárosaná patighasaññá). K erklärt den ersten Begriff als die durch Ärger oder Zorn hervorgerufene Veränderung (oder Entstellung, vikara) im körperlichen Ausdruck und in der Rede, den zweiten Begriff als eine solche im Geiste. Offenbar wird hier saññá als Zeichen oder Merkmal aufgefaßt; es kann jedoch auch, wie häufig, als Synonym für samkappa (Gesinnung) und vitakka (Gedanke) ver­standen werden. Patigha-saññá wäre dann identisch mit byápáda-vitakka (gehässige Gedanken). Es würde sich dann auf jene üblen Wünsche (s. letzte Verszeile) beziehen, die man auf Grund überlegter feindlicher Einstellung hegt; der erste Begriff wäre dann auf die augenblicklichen Aufwal­lungen des Ärgers zu beziehen. 

 

 

 

149

 

Wie eine Mutter mit ihrem Leben ihr einzig Kind beschützt und be­hütet, so möge man für alle We­sen und die ganze Welt ein unbe­grenzt Gemüt erwecken:

 

Die Mutter schützt das zarte Kind

Mit Leib und Leben opferstill,

So will ich schützen liebgesinnt,

Was immer lebt und leben will.

Just as a mother loves and protects her only child at the risk of her own life, culti­vate boundless love to offer to all living beings in the entire cosmos. 

Wie eine Mutter ihren eigenen Sohn,
Ihr einzig Kind mit ihrem Leben schützt,
So möge man zu allen Lebewesen
Entfalten ohne Schranken seinen Geist!

 

 

 

 

 

150

 

ohne Hass, ohne Feindschaft, ohne Beschränkung nach oben, nach unten und nach allen Seiten.

 

Es soll der Liebe goldner Strahl

Durchleuchten grenzenlos das All,

Und niemals bring des Hasses Stahl,

Was lebt und bebt und strebt zu Fall.

 

Let our boundless love pervade the whole universe, above, below, and across. Our love will know no obstacles. Our heart will be absolutely free from hatred and enmity.

Voll Güte zu der ganzen Welt
Entfalte ohne Schranken man den Geist:
Nach oben hin, nach unten, quer inmitten,
Von Herzens-Enge, Haß und Feindschaft frei!*

 

* Von Herzensenge . . . frei (asambádham, wtl.: ohne Enge). K erklärt mit bhinna-síma, d.h. man soll jede Begrenzung (síma) und Einschränkung der Güte niederreißen und sie so zu einer allumfassenden machen.

 

 

 

 

151

 

Im Gehen oder Stehen, im Sitzen oder Liegen entfalte man eifrig diese Gesinnung.

Dies nennt man Weilen im Heili­gen.

 

Ob wir uns legen, steh’n, ob ruh’n

Am Herde, auf der Wanderschaft –

Wir wollen unsere Arbeit tun

 

Whether standing or walking, sitting or lying, as long as we are awake, we should maintain this mindfulness of love in our own heart.  This is the noblest way of li­ving.

Ob stehend*, gehend, sitzend oder liegend,
Wie immer man von Schlaffheit frei,
Auf diese Achtsamkeit** soll man sich gründen.
Als göttlich Weilen gilt dies schon hienieden.

Ob stehend . . . Dies soll, lt. K, die Beschränkung auf eine bestimmte Körperhaltung, etwa den Kreuzsitz, ausschließen. Die Meditation der Güte kann vielmehr in jeder einem angenehmen Körperhaltung, in der man sich von Schlaffheit frei halten kann, vorgenommen werden; d.h. sie soll bei jeder Gelegenheit geübt werden, nicht nur während einer beschränkten Meditationszeit.

Auf diese Achtsamkeit. K: "Die Achtsamkeit verbunden mit der durch die Güte-Meditation erzeugten Vertiefung" (mettá-jjhána sati).

 

 

 

152

 

Wer sich nicht in Ansichten ver­liert, Tugend und Einsicht ge­winnt, dem Sinnengenuss nicht verhaftet ist - für den gibt es keine Geburt mehr.

 

Mit gütigem Herzen, voller Kraft,

und unabhängig strebend nahn

Wir endlich noch Nirvanas Tür

Und frei von Leid und Sonderwahn

Verlöschen und Verwehen wir.

Free from wrong views, greed, and sen­sual desires, living in beauty and realizing Perfect Understanding, those who practice boundless love will certainly transcend birth and death.”

In falscher Ansicht nicht befangen,
Ein Tugendhafter, dem Erkenntnis eignet,
Die Gier nach Lüsten hat er überwunden
Und geht nicht ein mehr in den Mutterschoß.

 

K: "Da nun aber die Meditation der Güte individuelle Lebewesen zum Objekt hat, ist sie der Ich-Ansicht nahe. Daher beginnt diese Strophe mit der Ablehnung des Aufgreifens von falscher Ansicht. In diesem Vers wird vom Erhabenen die 'Stätte der Edlen' (oder die 'Heiligkeits-Stufen', ariy­abhúmi) gezeigt und zwar im Falle jener Mönche (der Entstehungs-Geschichte), welche die durch Güte gewonnene Vertiefung (jhána) als Ausgangs­punkt (für den Klarblick) nahmen."

Die ersten zwei Verszeilen beziehen sich auf den 'Strom-Ergriffenen' (sotápanna); und zwar beziehen sich die Worte "In Ansicht nicht mehr sich ergehend" auf dessen Überwindung der ersten Fessel 'Persönlichkeits-Ansicht' (sakkáyaditthi-samyojana); "ein Tugendhafter": auf die vierte Erfor­dernis des Strom-Eintritts, d.i. vollkommene Sittlichkeit. "Dem Erkenntnis eignet" (dassanena sampanno) bezieht sich auf die vom Strom-Ergriffe­nen 'durch Erkenntnis aufzugebenden Dinge' (dassanena pahátabbá dhamma), d.h. die ersten drei 'Fesseln'. Hierzu siehe M.2. und die folgende Kom­mentarstelle dazu: "Warum wird der Pfad des Stromeintritts als dassana (Erkennen oder Erblicken) bezeichnet? Weil er das erste 'Erblicken' des Nibbána bietet." Siehe auch Sn 231-232.

Die dritte Verszeile bezieht sich auf die Abschwächung und schließliche Aufhebung der Sinnengier-Fessel (kámarága-samyojana) auf der Stufe Einmal-, bzw. Niewiederkehr. Die vierte Zeile bezeichnet die endgültige Aufhebung der Wiedergeburt durch Erreichung der Heiligkeit.

 

 

Etena sacca vajjena sotthi te hotu sabbada.

Etena sacca vajjena sotthi te hotu sabbada.

Etena sacca vajjena sotthi te hotu sabbada.

[By the firm determination of this truth, may you ever be well.]

 

 

Quellenverzeichnis: (das ursprüngliche QVz wurde versehentlich zerstört, genauere Bibliographie wird demnächst regeneriert)

Anmerkung für (1),(10): Die Webseite http://www.palikanon.de/ verwendet Material, dessen Copyright beim Verlag Beyerlein&Steinschulte liegt und das nur für die nichtkommerzielle und nicht massenhafte Nutzung gewährt wurde.
Copyrightverweis auf der Webseite ist: "Beyerlein-Steinschulte Verlag Herrnschrot | D-95236 Stammbach | Tel. 09256-460 | FAX: 09256-8301" email: mailto:verlag.beyerlein@buddhareden.de

(1)        K. Seidenstücker auf http://www.palikanon.de/khuddaka/khuddaka.htm#IX  
Übersetzung von Karl Seidenstücker,
(dieser Autorenverweis nach http://www.palikanon.de/khuddaka/sn/sn_i08_152.html , Nyanaponika)

(10)      Nyanaponika Mahathera auf http://www.palikanon.de/khuddaka/sn/sn_i08_152.html
Übersetzung aus dem Pali: Nyanaponika Mahathera 1949, Sri Lanka(Ceylon), Dodanduwa Island Heremitage;
Siehe auch sein ausführliches Geleitwort http://www.palikanon.de/khuddaka/sn/vorw8.html

Hier können einige der Versionen textlich eingesehen werden mit Autorzuordnung (allerdings ohne weitere Quellenangaben)
https://docplayer.org/37509418-Metta-sutta-die-lehrrede-von-der-guete-metta-sutta-mettasuttanta.html
Zusammengestellt von Frauke Waltz 27.2.2009 (Autorenvermerk in googledocs)

                   (1) K. Seidenstücker
                   (2) K.E. Neumann
                   (3) G. Grimm
                   (4) F. Schäfer
                   (5) H. Gruber
                   (6) H.W. Schumann
                   (9) Pali
                   (11) Vimalo
                   (12) W. Bohn

(6), (8) können gefunden werden auf: http://daigu.eu/meditation/metta/metta-sutta
Autor:Ruprecht Dürk, Steinfurt , webseite: http://daigu.eu/
mit folgenden Verweisen in dieser Webseite:

                   (6) "eine dem Pali-Original sehr nahe Übersetzung nach H.W. Schumann, zitiert aus dem „Lexikon der östlichen Weisheitslehren, O.W. Barth, 2. Auflage 1986".
                   (8) "aus dem Buch von Sharon Salzberg: „Metta Meditation – Buddhas revolutionärer Weg zum Glück“"  Weblink http://docplayer.org/27549056-Sharon-salzberg-metta-meditation.html , item (7)
                   (11) "Metta-Sutta Vimalo" http://www.buddhistische-gesellschaft-berlin.de/downloads/mettavimalo06.pdf

(7)        C. Bank nach Wat Prayong, Tahiland, siehe http://www.meditationthailand.com/metta-d.htm (ohne weitere Quellendokumentation)

(13)      Thich Nhat Hanh, in "Chanting From The Heart (Parallax Press, Rev.Ed., 2006)" nach autorisierter Webseite https://plumvillage.org/sutra/discourse-on-love/